''Der sinnhafte Aufbau der sozialen Welt'', das erste und zu Lebzeiten einzig veröffentlichte Werk des österreichischen Bankiers, Philosophen und Soziologen Alfred Schütz, gilt heute als Klassiker der soziologischen Theoriebildung insbesondere zu Fragen der Intersubjektivität.
In dieser als philosophische Fundierung von Sozialwissenschaft sowie als systematische Theorie des sozialen Handelns angelegten Arbeit befasst sich Schütz mit den Zusammenhängen zwischen menschlichem Handeln und den intersubjektiv geteilten Sinnstrukturen der Wirklichkeit.
Die zentralen Ansatzpunkte von Schütz' Reflexionen stellen dabei Max Webers verstehende Soziologie, Ludwig von Mises' begreifende Ökonomie sowie Husserls transzendentale Phänomenologie dar.
Die phänomenologische Herangehensweise wird von Schütz zum einen zur Analyse der Konstitution des subjektiven Sinns im Handeln herangezogen sowie zum anderen zur Darlegung der Grundzüge einer Theorie der Lebenswelt als einer von interaktiven Handlungszusammengängen bestimmten und genau deshalb intersubjektiv sinnhaften Welt, die einerseits protosoziologisch hinsichtlich ihrer universellen Strukturen untersucht, andererseits methodologischer Ausgangspunkt für empirischen Analysen faktischer Kulturwelten werden kann.
Das Seminar widmet sich der gemeinsamen Erarbeitung dieses schwierigen Werks und setzt daher die Bereitschaft für intensive Lektüre voraus.
Diese Lehrveranstaltung ist primär für Masterstudierende vorgesehen, aber auch für Bachelorstudierende geöffnet. Genauere Informationen zu den jeweiligen Anrechenbarkeiten entnehmen Sie bitte der Rubrik "Bemerkung". |