Kommentar |
Aktuell werden im Zuge gesellschaftlicher Transformationsprozesse, die u.a. das Gefüge aus öffentlicher und privat-familialer Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen verschieben (z.B. aufgrund veränderter Familienbilder und Geschlechterordnungen), die Probleme traditioneller Selbstverständnisse eingefahrener institutioneller Strukturen und die Notwendigkeit einer systematischen Neukonstitution des Forschungs- und Handlungsfelds Schule und Kinder- und Jugendhilfe sichtbar. Schule und Kinder- und Jugendhilfe sind als Forschungs- und Handlungsfelder weitestgehend getrennt voneinander etabliert, während ihr Verhältnis und ihre Bezugnahme – auch unter Einbeziehung von Familie - bislang wenig systematisch in den Blick genommen bzw. theoretisch konzeptioniert wurden. Dies verwundert vor dem Hintergrund der Bedeutungszunahme von Schule und Kinder- und Jugendhilfe als Institutionen für Kinder, Jugendliche und ihre Familien sowie der Anforderungen an ihre Kooperation wie sie sich gerade seit den 2000er Jahren im Bereich von Ganztagsschulen und Schulsozialarbeit zeigen etwa in Hinblick auf soziale Bildungsungleichheit und institutionelle Diskriminierung. Im Rahmen des Seminars wird der Blick auf das Verhältnis von Familie und öffentliche Erziehungs- und Bildungsinstitutionen und seine gegenwärtige (Neu)Konstitution gerichtet sowie aus den unterschiedlichen Akteursperspektiven diskutiert und reflektiert. |
Literatur |
Ecarius, Jutta/ Groppe, Carola/ Malmede, Hans (Hrsg.) (2009): Familie und öffentliche Erziehung. Theoretische Konzeptionen, historische und aktuelle Analysen. Wiesbaden: VS Verlag. |