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Proseminar: Spanische Literaturwissenschaft: Die Gewaltthematik in der kolumbianischen Belletristik - Einzelansicht

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Proseminar Langtext
Veranstaltungsnummer 20402201 Kurztext G.M.A.
Semester SoSe 2020 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen 35 Max. Teilnehmer/-innen
Credits Belegung Belegpflicht
Zeitfenster
Hyperlink https://www.uni-due.de/romanistik/personal/millan-arana/index.php
Sprache mehrsprachig
Belegungsfrist
Einrichtung :
Romanistik
Termine Gruppe: [unbenannt] iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Raum-
plan
Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen E-Learning
Einzeltermine anzeigen
iCalendar Export für Outlook
Mo. 10:00 bis 12:00 wöch. von 20.04.2020          Präsenzveranstaltung
Gruppe [unbenannt]:
Zur Zeit keine Belegung möglich


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Millán Arana, Guillermo
Zielgruppen/Studiengänge
Zielgruppe/Studiengang Semester Pflichtkennzeichen
alle Studiengänge, alle Studiengänge/Studienfächer -
Zuordnung zu Einrichtungen
Romanistik
Inhalt
Kommentar

Spätestens seit der Entdeckung und Kolonisierung Amerikas ist Gewalt ein zentrales Element in deren Geschichte und Alltag. Im Falle Kolumbiens zieht sich dieses Phänomen von den Zeiten der Unabhängigkeitskriege bis zum heutigen Tage. Im 20. Jahrhundert baute sich im Zuge der ‚Violencia‘ der 1950er Jahre eine neue Gewaltspirale auf. Beginnend in den 1930ern, gewann der Zwei-Parteien-Konflikt zwischen Partido Liberal und Partido Conservador 1948 mit der Ermordung Jorge Eliécer Gaitáns, dem Präsidentschaftskandidaten der Liberalen, eine neue Qualität. Die Begebenheiten dieser Jahre mündeten ab den 1960ern in einen Zustand des Quasi-Bürgerkriegs, sowohl in der Stadt als auch auf dem Land. Weder Teilnehmer noch Verlauf dieses geschichtlich so prägenden Prozesses sind übersichtlich. So brachte der politische Konflikt eine ganze Reihe an verfeindeten Parteien hervor: die Regierung, die marxistisch-leninistische FARC-Guerrilla, aber auch rechtsextreme paramilitärische Einheiten, Drogenkartelle (man denke an Pablo Escobars Medellín-Kartell) und Mafia-Gruppierungen. Mit der Unterzeichnung des Friedensvertrags zwischen der Regierung und den Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia (FARC) im Jahr 2016 scheint ein Teil des Konflikts vorläufig besiegelt.

Exemplarisch und sinnbildlich für die Gewalt in Kolumbien werden im Seminar zwei Romane behandelt. Gabriel García Márquez‘ Cronica de una muerte anunciada (1981) rekonstruiert den Mord an Santiago Nasar. Gewalt ist hierbei eng an den Vollzug der Ehe und die Wahrung der Familienehre gekoppelt. Die Erzählung bedient sich Techniken des Detektiv- und Kriminalromans und übt hierdurch einen (nur bedingt erfolgreichen) Versuch zur Klärung jener Umstände, die zu der Tat führen. Mit Los ejércitos (2007)hingegen versinnbildlicht Evelio Roserio die Wirren des bewaffneten Konflikts: Die unbehelligten Bewohner des Ortes San José sehen sich plötzlich mit einem Überfall durch unbekannte Soldaten konfrontiert. Gemein ist beiden Romanen die kleine Ortschaft als Bühne: Im Mikrokosmos des Lokalen wird die Problematik eines ganzen Landes, eventuell eines ganzen Kontinents, sogar der gesamten Menschheit beispielhaft dargestellt. Somit thematisiert Fiktion sowohl die menschliche Dynamik hinter als auch den individuellen und gemeinschaftlichen Umgang mit dem Phänomen der Gewalt.

Folgende Textausgabe wird zur Anschaffung empfohlen:

  • Rosero Diago, Evelio (2007): ‹Los ejércitos. Barcelona: Tusquets.
  • García Márquez, Gabriel (2007 [1981]): ‹Crónica de una muerte anunciada. Stuttgart: Reclam Fremdprachentexte

(Hinweis: In der hiesigen Heinrich-Heine-Buchhandlung (Viehofer Pl. 8, 45127 Essen) kann Ihnen für ‹Crónica de una muerte anunciada ein günstiges Angebot gemacht werden.)

Anforderungen:

Studierende, die 4-5 ECTS für das Seminar bekommen, müssen ein Referat in der Fremdsprache halten, einen Lektüretest bestehen und eine Seminararbeit verfassen. Teilnehmer, die 3 ECTS erhalten, können zwischen der Seminararbeit und einer mündlichen Prüfung wählen. Die regelmäßige Teilnahme versteht sich von selbst. Weitere Informationen erhalten Sie in der ersten Sitzung.

Zulassungsvoraussetzung:

Nachweis über die bestandene Einführung in die spanische Literaturwissenschaft.


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2020 , Aktuelles Semester: SoSe 2024