Kommentar |
Das Geistliche Spiel, das sich biblischer und legendarischer Erzählstoffe bedient und zur Aufführung bringt, dient vornehmlich der Vergegenwärtigung der christlichen Heilsgeschichte. In diesem Sinne steht die Gattung zwischen theatraler Aufführung, liturgischem Kult und Ritual. Die Lehrveranstaltung möchte neben verschiedenen Ausprägungen des Geistlichen Spiels (z.B. Passionsspiele, Osterspiele) und ihrer je spezifischen Textualität die frömmigkeitsgeschichtliche Verortung der Spiele behandeln (vgl. die spätmittelalterlichen Passionstraktate und Marienklagen). Der performative Status der Spiele soll schließlich methodisch eruiert werden (Distinktion der Kategorien des Rituals und des Dramatischen; Frage nach dem ‚Sitz im Leben‘ der Spiele). Das Seminar wird einmal wöchentlich als online-Kurs stattfinden. |
Literatur |
Schulze, Ursula: Art. ‚Geistliches Spiel‘. In: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Neubearbeitung des Reallexikons der deutschen Literaturgeschichte. Gemeinsam mit Harald Fricke, Klaus Grubmüller u. Jan-Dirk Müller hg. von Klaus Weimar. Bd. I. A–G. Berlin, New York 2007 [zuerst 1997], S. 683–688. |