Menschliche Gefühle sind ein zentraler Gegenstand literarischer Texte; sie motivieren Handlungen von Figuren, sie verweisen auf psychische, soziale und historische Hintergründe von Konflikten und wirken besonders stark auf LeserINNen, wo sie nicht nur angedeutet oder beschrieben, sondern auch literarästhetisch gestaltet und rezeptionsästhetisch evoziert werden.
Das Seminar widmet sich der Emotions-Dimension von Literatur auf mehreren Ebenen:
- theoretisch im Hinblick auf verschiedene Theorien der (emotionalen) Wirkung von Schöner Literatur seit Aristoteles (Katharsis - Mitleid - Empathie)
- literaturwissenschaftlich mit Blick auf verschiedene Modelle des Zusammenspiels von Affekten und Gattungen, rhetorischen Mitteln und kodierten Gefühlen
- literaturhstorisch und -analytisch, indem wir drei bekannte Texte im Hinblick auf die in ihnen thematisierten, von ihnen evozierten und vllt durch sie kanalisierten (Autor)gefühle untersuchen:
Lessing, Gotthold Ephraim: Minna von Barnhelm oder Das Soldatenglück. Ein Lustspiel in fünf Aufzügen. Anm.: Hein, Jürgen. 120 S. ISBN: 978-3-15-000010-6
Fontane, Theodor: L'Adultera. Novelle. Anm. und Nachw.: Betz, Frederick. 184 S. ISBN: 978-3-15-007921-8
Thomas Mann: Luischen (wird zur verfügung gestellt)
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