Kommentar |
Das vorliegende Seminar widmet sich zentralen Faktoren und Prinzipien, die bei der Entwicklung eines effektiven Anfangsunterrichts in mehrsprachigen Klassen von höchster Relevanz sind. Neben der Schrift- und Orthographieentwicklung steht dabei insbesondere die diagnostische und fördernde Herangehensweise an die sprachlichen Fertigkeiten Hören, Sprechen, Schreiben und Lesen im Fokus. Ein ganzheitlicher Ansatz bildet das Grundgerüst dieser pädagogischen Strategie. Hierbei werden die genannten sprachlichen Fertigkeiten nicht isoliert betrachtet, sondern als miteinander verknüpfte Komponenten verstanden, die gemeinsam entwickelt werden müssen. In diesem Zusammenhang spielt die Schrift- und Orthographieentwicklung eine Schlüsselrolle, da sie die Grundlage für das Verständnis und die Anwendung der deutschen Sprache legt. Die Anwendung von praxisnahen Diagnoseinstrumenten ist ein weiterer Schwerpunkt dieses Seminars. Durch diese Instrumente können Lehrkräfte den tatsächlichen Sprachstand ihrer Schülerinnen und Schüler genau erfassen. Dies ermöglicht wiederum die Entwicklung differenzierter Förderansätze, die auf die individuellen Bedürfnisse der Lernenden zugeschnitten sind. Die Berücksichtigung der Heterogenität in der Lerngruppe spielt hierbei eine entscheidende Rolle, um sicherzustellen, dass jede Schülerin und jeder Schüler die notwendige Unterstützung erhält.
Literatur:
Kalkava-Aydin, Z. (2022): Schriftspracherwerb und Schriftvermittlung bei Mehrsprachigkeit. Waxmann
Lemke-Ghafir, C. & Rezzani, M. & Schroeder, C. & Steinbock, D. (2021): Erste Schrift und zweite Sprache. Migrant_innen ohne oder mit geringe formaler Bildung in Alphabetisierungskursen. IMIS Working Papers 11, Institut für Migrationsforschung und interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück:IMIS
Oomen-Welke, I. (2016): Zwei- und Mehrsprachigkeit - Lernwege und Potenziale; Mehr Sprachen im regulären Deutschunterricht. In Z. Kalkavan-Aydin (Hrsg.), Deutsch als Zweitsprache (2. Aufl.) (S. 67-113). Berlin: Cornelsen
Wildemann, A. & Bien-Miller, L.: Warum lebensweltlich deutschsprachige Schülerinnen und Schüler von einem sprachintegrativen Deutschunterricht profitieren - empirische Erkenntnisse. In: Zeitschrift für Grundschulforschung (ZfG), 15, S. 151-167. https://doi.org/10.1007/s42278-021-00133-8 |