„Demokratie“ ist ein Leuchtturmbegriff. Er hat Strahlkraft und ist Ausdruck unseres Selbstverständnisses – als Gesellschaft, Individuum, Profession. Politikwissenschaft ist Demokratiewissenschaft. Demokratietheorien fungieren darin als Kompass: Was ist Demokratie? Wodurch wird sie gefährdet? Wie(so) muss sie verbessert werden? Was sollen Menschen in einer Demokratie wissen und können? Wie kann eine Demokratie gelernt und gelebt werden, die es noch nicht gibt?
Studierende entscheiden sich für die Politikwissenschaft, weil sie Reflexions- und Handlungskompetenzen stärken wollen. Demokratietheorien helfen, eigenes Denken, Fühlen und Handeln zu befragen, Dynamiken und Verhalten in sozialen Gruppen zu erkunden, Regeln und Prozesse in Organisationen zu verstehen und formelle wie informelle Strukturen in der Gesellschaft aufzuspüren – das alles mit dem Ziel, Empowerment und Partizipation auf allen Ebenen auszubauen.
In diesem Seminar werden Studierende in Grundgedanken radikaler Demokratietheorien eingeführt, indem sie sich mit folgenden Themenfeldern beschäftigen:
- „die Politik“ und „das Politische“ („die Demokratie“ und „das Demokratische“)
- Konflikt und Kontingenz
- Subjekt und Subjektivierung
- Theorie und Praxis
Diese Grundgedanken werden einerseits durch Lektüre und Diskussion von Texten kennengelernt (dazu sind die unten aufgeführten Fragen zu den jeweiligen Texten vorzubereiten) und andererseits anhand praktischer Übungen vertieft. Ausgehend hiervon sollen Praxisideen zur Demokratisierung selbstgewählter Lebensbereiche entwickelt werden. Bezugspunkte hierfür können u.a. die Bereiche Familie, Freundeskreis, Vereine, Religionsgemeinden oder Schule sein. Zudem besteht die Möglichkeit, den Jugendkongresses in der Stadt Moers am 28.11.24 zu besuchen (Exkursion) und dort Anregungen für Praxisideen zu bekommen. Der Jugendkongress wird von der Fachstelle für Demokratie der Stadt Moers mitgestaltet.
Die zentralen Inhalte des Seminars werden in zwei Blockveranstaltungen vermittelt (18.10. und 25.10.). Davor findet eine Einführung ins Seminar statt und nach den beiden Blöcken die Vorbesprechung von Prüfungsleistungen als Praxisideen-Werkstatt.
Die Studienleistung besteht in der aktiven Teilnahme an den Sitzungen.
Als Prüfungsleistung ist ein Entwurf für die mögliche Umsetzung der Praxisidee einzureichen (z.B. ein Projektentwurf für den außerschulischen Bereich oder ein Unterrichtsentwurf zum Thema Demokratie). Die Details zu dieser Form der Prüfungsleistung werden im Seminar erklärt.
Die Zahl der Teilnehmenden ist begrenzt (max. 15 Studierende).
Ich freue mich auf Ihre Teilnahme! |