Gruppe 1 Bernhardt: Das Schulbuch der Zukunft und was aus ihm wurde
2001 hatte der Geschichtsdidaktiker Waldemar Grosch in einem Aufsatz das digitale Schulbuch als „Schulbuch der Zukunft“ ausgerufen. In Internetblogs wird dem „Leitmedium“ des Geschichtsunterrichts, dem „analogen“ Schulgeschichtsbuch auf Papier, immer wieder eine „abnehmende Bedeutung“ attestiert, indem sein Niedergang zugunsten digital greifbarer Materialien erfolgen würde. Auf der anderen Seite steht die Frage, warum wir das digitale „Schulbuch der Zukunft“ noch immer nicht flächendeckend haben – obschon mit dem mBook ein digitales Buch vorliegt. Im Zentrum des Seminars stehen daher Überlegungen zu den Potentialen und Grenzen des „digital turns“ für das sogenannte „Leitmedium“ des Geschichtsunterrichts, die sowohl die Unterrichtspraxis als auch die theoretischen geschichtsdidaktischen Konzepte zum „historischen Lernen“ im Blick haben. Ganz praktisch sollen in der Seminargruppe Grenzen und Möglichkeiten des „digitalen Schulbuchs“ erkundet werden.
Gruppe 2 Bernhardt: Vom Stoff zum Thema. Die (geschichts-)didaktische Analyse
Die Inhaltsfelder oder inhaltlichen Vorgaben der Lehrpläne sind Stoffsammlungen. Wir verdanken Wolfgang Klafki die didaktische Einsicht, dass diese Inhaltlichkeit noch keineswegs einer Thematik entspricht. Aus einem Inhalt, einem Stoff oder einem Gegenstand wird erst dann ein Thema, wenn es geschichtsdidaktisch und pädagogisch qualifiziert worden ist. Erst unter der Perspektive einer konkreten Lehr-Lern-Situation mit konkreten Schülerinnen und Schülern wird mit Hilfe der didaktischen Analyse ein Thema. „Wie bringe ich den Gegenstand in den Fragehorizont des Schülers?“, lautet die berühmte, ursprünglich von Heinrich Roth stammende Frage, die diesen Zusammenhang auf den Punkt bringt. Im Seminar soll an einem konkreten Beispiel aus der Neueren Geschichte Unterrichtsthemen aus Inhaltsfeldern des Kernlehrplans abgeleitet werden. Dabei werden Probleme der Sachanalyse, der Sach- und Quellenrecherche, des Medieneinsatzes, der methodischen und inhaltlichen Strukturierungskonzepte ebenso angesprochen wie die der Sozial- und Arbeitsformen sowie der Differenzierung, der Lernaufgaben und der Leistungsbewertung.
Gruppe 3: Neeb: ChatGPT, was ist Geschichtsdidaktik? - Potenziale und Probleme von KI-Applikationen für das historische Lernen
Das Seminar behandelt Chancen und Grenzen von "künstlicher Intelligenz“ für das historische Lernen. Durch eine Mischung aus theoretischen Einblicken und praktischen Anwendungen werden die Teilnehmenden dazu angeleitet, sowohl die Potenziale als auch die Herausforderungen der Integration von KI-Applikationen in den Geschichtsunterricht zu erkunden. Ziel ist es, ein geschichtsdidaktisches Verständnis für „KI" zu entwickeln und zukünftige Lehrkräfte auf die Nutzung dieser neuen Technologien vorzubereiten.
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