Kommentar |
Vieles in der Philosophie kreist um die Frage, wo anzufangen ist: Wo muss man anfangen, um zu begründen, was moralisch ist? Wo muss man anfangen, um zu Erkenntnissen und Wissen zu kommen? Wo fängt die Philosophie eigentlich an? Und wäre es möglich, dass dort, wo die Philosophie einen Anfang unter Ausschaltung explizit-begrifflicher Voraussetzungen anstrebt, sie von umso verbindlicheren „subjektiven“ Voraussetzungen ausgeht? Wer fängt also an im Denken und in der Philosophie?
In diesem Seminar werden wir uns diesen Fragen zuwenden. Sie stehen im Mittelpunkt des Buches „Differenz und Wiederholung“, das Gilles Deleuze 1968 veröffentlicht hat. In diesem Buch setzt Deleuze sich mit der Rolle von Differenz und Wiederholung in der Philosophie auseinander, also mit der basalsten Ebene der Logik. Diese seien letztlich (fast) immer abhängig von der Identität begriffen worden: die Differenz als begrifflicher Unterschied innerhalb eines gleichen Bezugsrahmens (z.B. Gattung), die Wiederholung als äußerlicher Unterschied zwischen begrifflich gleichen Objekten. Obwohl es sich um basale logische Unterscheidungen handle, entsprächen sie einem bestimmten „Bild des Denkens“, das durch den guten Willen des Denkenden und die Ordnung des Denkens bestimmt ist.
Wie kann man die Differenz und die Wiederholung unabhängig vom Gleichen denken – die Differenz an sich selbst und die Wiederholung für sich selbst – heißt demnach auch: Wie kann man zu einem anderen Bild des Denkens gelangen? |
Bemerkung |
B.A. LA GyGe: M11: SE Praktische Philosophie
B.A. Angewandte Philosophie: M11: SE Praktische Philosophie
M.A. (ab WS 2012/13): Ic, IIc, IIIc & Id, IId, IIId
M.A. Theorie des Sozialen: Kernmodul P1: Strukturen des Sozialen: SE Sozialontologie
M. Ed. GyGe (ab WS 2014/15): M4; M5; M10; M11
M. Ed. HRSGE (ab WS 2014/15): M4; M5 |