Das Bild grundsätzlicher Grenzen des Verstehens zwischen Menschen taucht in verschiedenen Formen auf: als Annahme fundamentaler Differenz zwischen Kulturen, deren Angehörige „in verschiedenen Welten leben“ und einander „nie wirklich“ verstehen können; als Behauptung der Möglichkeit unübersetzbarer Sprachen; als Idee des absolut Fremden.
Im Seminar untersuchen wir an Texten aus der Ethnologie, Philosophie und Soziologie, was die Idee der Verstehensgrenze jeweils plausibel macht und welche Begründungen für oder gegen sie vorgebracht werden. Dabei soll nicht außer Acht gelassen werden, welche Konsequenzen die Annahme grundsätzlicher Verstehensgrenzen hat, in der Wissenschaft und im öffentlichen Diskurs.
Wir untersuchen das Konzept von Sprache und Bedeutung hinter dieser Idee und diskutieren eine kommunikationstheoretische Position. Kann die Hinwendung zum Kommunikationsprozess eine grundsätzliche Antwort auf das Problem immer neuer Manifestationen der Idee der Verstehensgrenze geben? |