Kommentar |
Auch heute sind viele Menschen in vielen Teilen der Welt nach christlichen Heiligen benannt. Und überall begegnen uns Zeugnisse des Heiligenkults – aber das Verständnis für den Heiligen und für wundertätige Reliquien ist uns weitgehend abhandengekommen. Dieses Unverständnis reicht bis zum Umgang mit Gottesmenschen in der Gegenwart, obgleich der ihnen geltende Personenkult manche Ausdrucksweisen aus der Geschichte aufnimmt.
Das Seminar will das Phänomen des Heiligenkultes längsschnittartig erschließen und anhand von methodisch angeleiteter Primärquellenarbeit exemplifizieren. Dabei werden liturgiehistorische, ikonographische und religionsgeschichtliche Aspekte mitberücksichtigt (Umgang mit Reliquien, Ikonen, Heilige Zeiten, Heilige Orte etc.), auf dass die Teilnehmenden die christliche (Heiligen-)Liturgie vertieft mitfeiern können. Überdies sollen sie die Geschichte des christlichen Heiligen- und Reliquienkultes so grundlegend verstehen, dass sie fähig sind, ihre Erkenntnisse in Gegenwartsdiskurse einzuspeisen und sich eine gute Ausgangsbasis für den interreligiösen Dialog in diesem Themenbereich zu verschaffen. |