Kommentar |
Weltweit sind 117 Millionen Menschen auf der Flucht, die meisten fliehen in ihre Nachbarländer. Hinzu kommen die, die in einer unübersichtlichen und unpersönlichen Welt innerlich emigrieren. Viele Länder schotten sich gegen Flüchtlinge ab. Wo finden sie ein Asyl, ihr Zuhause und ihre Heimat? Das Gefühl von Heimat scheint weltweit zu schwinden, die Sehnsucht danach aber nicht, weil Heimat Teil der Identität ist.
Was aber ist Heimat? Was ist Fremde? Wo komme ich her? Wo gehöre ich hin? Wer bin ich? Wer nimmt mich auf? Erweist das Fremde und der Fremde sich als Lehrer des Eigenen? Wo aber fühle ich mich geborgen, sicher und aufgehoben? Wie sind die Worte „Heimat“ und „Fremde“ und die damit verbundenen Erfahrungen der Menschen in den verschiedenen Religionen zu verstehen und was bedeutet das konkret für Lebens- und Lernsituationen?
Christen bekennen: „Wir sind ein wanderndes Gottesvolk und nur Gäste auf Erden“, „unsere Heimat ist im Himmel“. Wie gehen andere Religionen mit Flucht, Vertreibung und Leben in der Fremde um? In einer Spurensucht werden wir im Seminar diesen Fragen begegnen im Gespräch mit Vertreter/innen der Religionen und in Texten islamische, jüdischer, christlicher, buddhistischer und atheistischer Traditionen.
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Literatur |
- Edeltraud Gaus/Ralf Gaus, Fremde Heimat. Flucht und Migration als Thema des RU, Entwurf 1/2017/2022, Hannover
- Peter Biehl (u.a. Hg.), Heimat – Fremde, Jahrbuch der Religionspädagogik, JRP 14, Neukirchen-Vluyn, 1998
- Rolf Heinrich, Der Fremde. Paradigma für Gemeindeverständnis und Bildungsbegriff, in: R. Degen/W.-E. Failing/K. Foitzik, Mitten in der Lebenswelt, Münster, 1992, S. 25-52
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