Kommentar |
„Liebe Theologinnen und Theologen, ich halte es nicht aus, wenn ihr sprecht. […] Wenn man mit euch ein Bier trinkt, dann klingt ihr ganz normal. Sobald ihr für eure Kirche sprecht, klingt´s plötzlich scheiße.“ (Erik Flügge, Der Jargon der Betroffenheit. Wie die Kirche an ihrer Sprache verreckt, München 72018, 9–10. – Übrigens auch ganz hervorragend zur sommerlichen Strandlektüre geeignet!).
Es ist zunehmend schwieriger und weniger selbstverständlich geworden, öffentlich über Glauben, Religion und das Christentum zu sprechen (oder auch nur zu erwähnen, dass man Theologie studiert / Theolog:in ist). Wie können dennoch partikulare religiöse Orientierungen, etwa zu sozialethischen Fragen, in öffentlichen Diskursen zur Geltung gebracht werden? Wie sind diese in ausdifferenzierten Gesellschaften kommunizierbar, ohne dass es „scheiße“ klingt? Und wie verhalten sich ganz grundlegend Kirche bzw. Religion und Öffentlichkeit in dogmatischer, ethischer und gesellschaftstheoretischer Perspektive zueinander? Im Seminar wollen wir an drei Block-Wochenenden der Frage nach dem Verhältnis von Religion und Gesellschaft, konkret auch gesellschaftlichen Öffentlichkeiten nachgehen. |