Kommentar |
Gesellschaftliche Großkonflikte sowie Natur- und Umweltkatastrophen haben sich in jüngerer Zeit verstärkt ins kollektive Bewusstsein eingeschrieben. Maßgeblichen Anteil daran haben Bilder, Fotografien und andere visuelle Formen, die als Zeitdokumente, mitunter als Ikonen, in der medialen Berichterstattung aufscheinen oder/und in den sozialen Medien zirkulieren. Die Darstellung von Katastrophen und Zerstörungen ist kein neues Phänomen, sondern war schon in der Kunst des 15. und 16. Jahrhunderts (Malerei, Skulptur etc.) äußerst präsent. Ihre Verbreitung und alltagsweltliche Zugänglichkeit haben jedoch mit der digitalen Mediatisierung rasant zugenommen. Aus einer sozial- und kommunikationswissenschaftlichen Perspektive ist zu klären, wie mit Bildern, die Leid und Zerstörung darstellen und thematisieren, methodisch umgegangen wid. Es stellen sich insbesondere die Fragen, was diese Bilder zeigen, wie sie kontextuell eingebettet sind, wofür solche Bilder (symbolisch) stehen, was durch sie oder mit ihnen gesellschaftlich kommuniziert wird und ob und inwieweit Bilder dadurch zur visuellen Wirklichkeitskonstruktion beitragen. |
Literatur |
Eberle, T. (2017). Fotografie und Gesellschaft: Thematische Rahmung. In T. Eberle (Ed.), Fotografie und Gesellschaft: Phänomenologische und wissenssoziologische S. 11-70. Bielefeld: transcript Verlag. Ayaß, R. (2018). Katastrophenfotografie. Eine ethnomethodologische Analyse. In: Das Bild als soziologisches Problem. Herausforderungen einer Theorie visueller Sozialkommunikation. Müller M, Soeffner H-G (Eds); Visuelle Soziologie. Weinheim: Beltz Juventa: 152-178. Bosch Aida/Mautz Christoph 2012: Die Eigenlogik globaler Krisenbilder. Kriegsfotografie zwischen Ethik und Ästhetik. In: Soeffner, Hans-Georg im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Soziologie: Transnationale Vergesellschaftungen. Verhandlungen zum 35.DGS-Kongress in Frankfurt am Main, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden |