Kommentar |
Gewaltkonflikte stellen eine erhebliche Herausforderung für die lokale und regionale Sicherheit dar, mit oft weitreichenden Auswirkungen auf die Entwicklungsperspektiven der betroffenen Gesellschaften. Neben den aktuellen, in der Öffentlichkeit diskutierten Gewaltkonflikten wie dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, werden wir uns im Seminar insbesondere mit den weniger prominenten Gewaltkonflikten wie dem im Sudan oder in der Demokratischen Republik Kongo beschäftigen. Das Seminar untersucht die Ursachen und Dynamiken von Gewaltkonflikten, mit einem besonderen Fokus auf innerstaatliche Gewaltkonflikte. In zwei Seminarteilen werden wir die Themen behandeln:
- Im ersten Teil werden wir die Ursachen von Gewaltkonflikten analysieren, wobei wir neben den klassischen Ansätzen zum Konfliktausbruch (z.B. greed vs. grievances; ethnische und religiöse Polarisierung; politisches System) auch die Rolle organisierter Kriminalität und des Klimawandels als mögliche Konfliktursachen berücksichtigen.
- Im zweiten Teil werden wir uns mit den Dynamiken von ausgebrochenen Gewaltkonflikten befassen, wobei wir die Interessen unterschiedlicher Akteure (z.B. Milizen, lokale Gemeinschaften, externe Akteure) sowie den Einsatz spezifischer Gewaltformen (z.B. sexualisierte Gewalt in Kriegen, Gewalt gegen die Zivilbevölkerung, Terrorismus) und die Erbringung quasi-staatlicher Dienstleistungen durch Rebellen (Rebel Governance) untersuchen werden.
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Literatur |
- Buhaug & von Uexkull (2021). Vicious circles: Violence, vulnerability, and climate change. Annual Review of Environment and Resources 46: 545-568.
- Cederman, Gledtisch & Buhaug (2013). Inequality, Grievances, and Civil War. Cambridge University Press.
- Lewis (2023). Rebel group formation in Africa: Evidence from a new dataset. World Developement 170: 106207.
- Nordås & Cohen (2021). Conflict-related sexual violence. Annual Review of Political Science 24: 193-211.
- Stewart (2018). Civil war as state-making: Strategic governance in civil war. International Organization 72(1): 205-226.
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Leistungsnachweis |
Es wird vorausgesetzt, dass die Teilnehmer regelmäßig qualitative und quantitative Texte lesen.
Die Studienleistung wird zu Beginn des Seminars bekanntgegeben. Die Prüfungsleistung ist eine Klausur, die 90 Minuten dauert und am Ende der Vorlesungszeit stattfindet. |