Gruppe 1: Dr. Liane Schüller: Mutterbilder in Literatur und Kunst
Die Mutter ist ein Thema, das jeden Menschen betrifft und auf je eigene Weise berührt. Egal ob wir selbst Mutter sind oder nicht, ob wir Mutter werden wollen und können oder nicht – wir alle wurden von einer Mutter geboren und stehen in einer Beziehung zu dieser Person und sie zu uns. Zugleich befinden wir uns auch in einem Verhältnis zu den Vorstellungsbildern von Mutterschaft – vom verklärten Mutterideal, über die sprichwörtlichen "Rabenmütter" bis zu queerer Mutterschaft. Im Seminar beschäftigen wir uns mit Mutterbildern in ausgewählten literarischen Texten der (Gegenwarts-)Literatur und in der bildenden Kunst.
Die Lehrveranstaltung findet in Kooperation mit PD Dr. Sabine Kampmann (Kunstwissenschaft) statt und hat zum Ziel, Mutterbilder im Grenzbereich zwischen Literatur und Kunst kennenzulernen, zu kontextualisieren und kritisch zu reflektieren. Theorie und Praxis sind in dieser Lehrveranstaltung durch verschiedene Workshops und die gemeinsame Konzeption einer Ausstellung zum Thema Mutterschaft verknüpft. Teil des Seminars ist auch der Besuch der Ausstellung MAMA im Museum Kunstpalast Düsseldorf sowie ein Workshop in einer renommierten Essener Galerie. Detailliertere Hinweise, auch zum Erwerb der Studienleistungen, werden in der 1. Sitzung bekannt gegeben. Die Teilnahme an der 1. Sitzung am 11.04. ist verbindliche Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar.
Gruppe 2: Markus Steinmayr: Unfallliteratur
Der alte oder klassische Unfall bezeichnet „ein[en] Unglücks-Fall, ein Verderben, eine Gewalt, eine Gefahr, ein Unglück“ Er modelliert damit Ereignisse auf eine bestimmte Art und Weise. Ereignisse, die als Unfälle gelten können, sind immer ein Unglück, verursachen ein Verderben, werden ausgelöst durch eine Gewalt oder bergen eine Gefahr in sich. Das „Zedler-Universal-Lexikon“ verweist auf das verwandte Wort Zufall. Der Unfall kann somit als eine Figur, die historische und semantische Veränderungen im literarischen Status des Ereignisses lesbar macht, beschrieben werden.Die Ambivalenz des Ereignisses zwischen dem Alten und dem Neuen, die Unterscheidung zwischen dem Einbruch der Kontingenz als Gefahr und der Latenz von Ereignissen als Risiko wird in der Moderne selbst thematisch. Moderne wird als Reflexion von Modernisierung verstanden. Der Unfall kann in dieser Epoche zu einem Thema werden, mit dem sich soziale Modernisierung erzählen lässt. Wenn der Fokus des naturalistischen und des modernen Schreibens auf dieser sozialen Modernisierung liegt, dann hat dies für die Erzählbarkeit von außergewöhnlichen Ereignissen, die dazu in der Lage wäre, soziale Modernisierung zu symbolisieren, Konsequenzen.
Ein digitaler Semesterapparat wird erstellt. Die Zugangsdaten erhalten Sie in der ersten Sitzung.
Gelesen werden folgende Texte:
Hauptmann, Gerhart: Bahnwärter Thiel.
Langmann, Philipp: Ein Unfall.
Kafka, Franz: Jäger Gracchus
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