Kommentar |
Die Renaissance besaß gleichermaßen eine europäische wie eine regionale Dimension. In vielen Bereichen änderte sich zwischen dem 14. und dem 17. Jahrhundert das Leben der Menschen strukturell. Beispielhaft werden diese Entwicklungen für Norditalien behandelt. In diesem für europäische Verhältnisse durch ein sehr dichtes Nebeneinander miteinander konkurrierender Städte und Höfe geprägten Raum entstand eine enorme kulturelle, soziale, politische und ökonomische Dynamik, die auf ganz Europa ausstrahlte. Die verschiedenen Prozesse waren häufig in sich widersprüchlich: Einem neuen Antikenverständnis und einem Aufschwung der Bildung standen Ausgrenzungsstrategien gegenüber, politische Konkurrenz ermöglichte neuen sozialen Gruppen wie dem Stadtbürgertum den Aufstieg, führte aber auch zu Krieg und Gewalt, die Blüte der Kunst war eng verbinden mit Machtasymmetrien und diente nicht zuletzt Gewaltherrschern. In Norditalien finden sich diese Entwicklungen verdichtet und lassen damit besonders anschaulich beobachten. |
Literatur |
Reinhardt, Volker: Die Renaissance in Italien. Geschichte und Kultur. 5. Aufl., München 2024; Burke, Peter: Die europäische Renaissance. Zentren und Peripherien. 2. Aufl., München 2012; Kaborycha, Lisa: A Short History of Renaissance Italy. London/New York 2024. |