Kommentar |
KI-Kunst ist mehr als nur ein Hype. Programme mit künstlicher Intelligenz als bildgenerierendes Medium sind fest in der Kunst angekommen und nicht mehr wegzudenken. Sie erweitern die Bildwelt und die Möglichkeiten um ein neues Medium und sind ein neues Tool für bildende Künstler*innen.
Im Seminar wird zunächst theoretisch der sich schnell entwickelnde aktuelle Stand der KI zusammen mit allen Teilnehmenden erarbeitet. Mit aktueller Literatur und entsprechenden Foren auf Social Media werden wichtige Themen erläutert und kritische Fragen gestellt. Ein historischer Rückblick auf die Anfänge von Computersystemen in den 50er Jahren bis heute hilft beim Verständnis.
Danach wird jede/r Studierende mit einem digitalen KI-Programm eigene Bilder generieren. Das braucht zunächst etwas Übung für den richtigen Einsatz der Texteingaben, die sogenannten Prompts.
Das Arbeiten im Kurs bleibt aber nicht im digitalen Raum. Die KI wird hier als ein Werkzeug eingesetzt, um zu neuen und komplexeren Bildwelten und Bildfindungen zu gelangen. Diese werden dann in klassisch analoge Malerei umgesetzt. Mit Acrylfarbe wird auf Papier, Pappen und Leinwand gemalt in möglichst großen Formaten. Es entsteht eine Werkreihe. Die Übertragung auf den Bildgrund kann frei aus der Hand, mit einem Raster oder einem Beamer angelegt werden.
Maltechnik: Während des Seminars gibt es Einführungen in die Acrylmalerei und ihre Malmittel, das Anmischen von Pigmenten mit Acrylbinder, pastose und lasierende Farbaufträge und in erweiterte Möglichkeiten dieser Technik. Außerdem kommen Malmesser, Spachtel, Schwämme und Rakel zum Einsatz. Malmittel wie Spachtelmasse, Verdicker, Marmormehl und Champagnerkreide werden vorgestellt. Leinwände werden aus Keilrahmen und Baumwollstoffen selber gebaut. Feedback in der Gruppe / Korrekturgespräche mit der Dozentin: Die entstandenen Bilder und eigenen Projekte werden in der Gruppe vorgestellt und gemeinsam besprochen und weiterentwickelt. In Einzelgesprächen während des Malprozesses wird außerdem jede/r Studierende individuell begleitet und beraten.
Studienleistung: Die Studienleistung umfasst eine Reihe von 5-7 gemalten Bildern im mittleren und großen Format. Zusätzlich eine Serie von 5-10 Fotoabzügen, die aus einem bildgenerierenden Programm entstanden sind. Am Ende des Seminars erstellt man fotografische Reproduktionen der eigenen Bilder, bearbeitet sie digital und erstellt daraus ein Portfolio.
Sonstiges: Der Workload im Selbststudium über das Seminar hinaus wird erwartet. Es werden Referate verteilt. Ein Grundstock an Acrylfarben muss selbst besorgt werden (Gelb, Rot, Blau, Schwarz), sowie grosse Papiere, Pappen und/oder Leinwände ab 100 x 75 cm. |
Literatur |
KI-Kunst, Merzmensch, Digitale Bildkulturen, Wagenbach Verlag, 2023
Kunstforum, Kann KI Kunst? Neue Positionen und technisierte Ästhetiken, Band 278, 2021
Künstliche Intelligenz und Empathie - Vom Leben mit Emotionserkennung, Sexrobotern & Co, Catrin Misselhorn, 2024, Reclam
Augmented Intelligence. Wie wir mit Daten und KI besser entscheiden, Thomas Ramge, Reclam, 2020, 6 Euro
Mensch und Maschine. Wie Künstliche Intelligenz und Roboter unser Leben verändern, Thomas Ramge, 2023, Reclam
Allgemeinbildung Künstliche Intelligenz - Risiko und Chance, Prof. Dr. Ralf Otte, Allgemeinbildung für dummies, 2021, Wiley-VCH, 15 Euro
Wenn der Computer zum Künstler wird. Wie Big Data und KI die Musik-, Literatur-, Kunst- und Entertainmentbranche revolutionieren, Mathias Liegmal, 2020, Redline
KI, Kunst und Kitsch. Ein philosophischer Aufreger, Dorothea Winter, update gesellschaft, 2023, Carl-Auer Verlag Alles überall auf einmal - Wie Künstliche Intelligenz unsere Welt verändert und was wir dabei gewinnen können, Miriam Meckel und Léa Steinacker, 2024, Rowohlt Verlag
Alles überall auf einmal - Wie Künstliche Intelligenz unsere Welt verändert und was wir dabei gewinnen können, Miriam Meckel und Léa Steinacker, 2024, Rowohlt Verlag
Ausserdem andere aktuelle Bücher, Magazine, Zeitschriften, Artikel, Berichte aus 2024 und 2025, sowie Online-Foren und Social Media Kanäle. |