Kommentar |
Die Schere zwischen Reich und Arm geht weltweit immer weiter auseinander. Ursache dafür ist nicht der Mangel an Geld, sondern seine ungleiche und ungerechte Verteilung. Seit 2009 gibt es sogar einen Welttag der sozialen Gerechtigkeit, der - von den Vereinten Nationen eingeführt – das Leitbild der sozialen Gerechtigkeit thematisieren soll. Was aber heißt „Gerechtigkeit“, was heißt „soziale Gerechtigkeit“? Welche Maßnahmen fördern soziale Gerechtigkeit, welche behindern oder verhindern sie? Welche Rolle spielen dabei Religionen? In den Religionen ist oft von einem „gerechten Gott“ die Rede, warum aber ist die Welt alles andere als gerecht? Betrachten Religionen Armut als einen zu bekämpfenden Missstand und verstehen sie sich selbst im Einsatz für mehr Gerechtigkeit, um die Kluft zwischen Arm und Reich zu schließen? Ist ihr Gott, der Gott der Armen und der kleinen Leute oder ist Religion „Opium für das Volk“ und für arme Menschen? Gehören Glaube und der Einsatz für Gerechtigkeit zusammen? Hängen Religion und Gerechtigkeit ursprünglich und untrennbar zusammen? Im Seminar wollen wir anhand von Texten und Begegnungen mit VertreterInnen jüdischer, islamischer, buddhistischer und christlicher Traditionen konkretisieren, was Gerechtigkeit in Glauben und Handeln und in pädagogischen Bildungsprozessen bedeutet. |
Literatur |
- Peter Biehl/Christoph Bizer, u.a., Gott und Geld, Jahrbuch der Religionspädagogik, Bd.17, 2001, S.141-208.
- Michael Klöcker/Udo Tworuschka, Hg.-, Ethik der Weltreligionen, Darmstadt, 2005, Armut/Reichtum, S. 32-45, Wirtschaft/Globalisierung, S. 280-293.
- Film: Die Gerechtigkeit und die Religion, Planet Schule, SWR Fernsehen, 9.9.2023.
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