Kommentar |
Bereits sehr früh entdeckten Disziplinen wie die Kultur- und Sozialanthropologie, die Ethnologie oder die Volkskunde den Nutzen visueller Daten (u.a. Fotografien, Videoaufnahmen, Dokumentationen) für die Erkundung von aus damaliger ‚westlicher Sicht‘ ‚fremder Kulturen‘. Mit der visuellen Ethnographie behandelt das Seminar ein ethnographisches Verfahren, das in mehrfacher Hinsicht auf visuelle Daten zurückgreift: Während der Erhebung und Analyse, aber auch für die visuelle ‚Repräsentation ‘kultureller und sozialer Handlungsformen. Spätestens hier zeigt sich, dass die besondere Positionalität („ethnographischer Blick“) der Forschenden stets mitbedacht werden muss (Pink 2007). Der Kurs geht von einem klassischen Ethnographieverständnis aus, richtet aber zügig den Fokus auf die Methodik visuell-sensorischer, ethnographischer Datenerhebung (vorrangig Fotografie). Die titelgebenden „Urbanen Infrastrukturen, Räume und kommunikativen Lebenswelten“ markieren thematische Bezugspunkte einer empirischen Suchbewegung für kleinere studentische Feldforschungsprojekte. Neben der praktischen Aneignung und Reflexion der visuellen Ethnographie als Methode, soll empirisch der Frage nachgegangen werden, inwieweit Urbanität vor dem Hintergrund ihrer diversifizierten, materiellen, kommunikativen, sozialen und wissensbasierten Konstruiertheit visuell sichtbar gemacht werden kann. |
Literatur |
Harper, D. (2023). Visual Ethnography. In (ders.) Visual Sociology. (pp. 50-95) London/New York: Routledge, 2nd Edition. Pink, S. (2007). The visual in ethnography: photography, video, cultures and individuals. In The visual in ethnography: Photography, video, cultures and individuals (Second Edition ed., pp. 21-39). SAGE Publications, Ltd, https://doi.org/10.4135/9780857025029 Knoblauch, H. (1996). Einleitung: Kommunikative Lebenswelten und die Ethnographie einer "geschwätzigen Gesellschaft". In H. Knoblauch (Hrsg.), Kommunikative Lebenswelten: zur Ethnographie einer geschwätzigen Gesellschaft (S. 7-27). Konstanz: UVK Univ.-Verl. Konstanz. https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-7075 |
Bemerkung |
Wichtiger Hinweis: Bei diesem Kurs handelt es sich um einen Methodenpraxiskurs im Modul „Methoden empirischer Kommunikationsforschung“. Die Studienplätze in den Methodenpraxiskursen werden im direkten Windhundverfahren vergeben. Die Zulassung zur Veranstaltung erfolgt sofort in der Reihenfolge des Eingangs der Anmeldungen, bis die Kapazität ausgeschöpft ist. In diesem Kurs stehen 40 Plätze zur Verfügung. Eine Warteliste existiert nicht. Bitte beachten Sie die 1. Anmeldephase: Diese startet am 15.02. und endet am 08.03.2025. Der Studienverlaufsplan für das Bachelorstudienfach „Kommunikationswissenschaft“ sieht vor, dass Studierende des 2. Semesters neben der Methodenvorlesung zwei Methodenpraxiskurse belegen. Studierende, die sich für diesen Kurs anmelden, benötigen wie bei den anderen Methodenpraxiskursen noch eine weitere Anmeldung für einen zweiten Methodenpraxiskurs. Studierende, die sich für mehr als zwei Methodenpraxiskurse im LSF anmelden, werden nur in zwei Veranstaltungen bei der Platzvergabe berücksichtigt. Weitere Anmeldungen werden durch das Institut inaktiv gesetzt. Sollten Sie in einem Kurs keinen Platz erhalten haben, müssen Sie sich in der 2. Anmelde- bzw. Einschreibephase in der Zeit vom 24.03 bis 18.04. für einen anderen Methodenpraxiskurs mit noch freien Plätzen anmelden. |