Lerninhalte
Desinformation stellt in einer Demokratie ein ernstes Problem dar, weil sie die informierte Meinungsbildung der Bürgerinnen und Bürger untergräbt – eine zentrale Voraussetzung für demokratische Entscheidungen. Durch gezielte Falschinformationen, Manipulationen oder die Verbreitung verzerrter Inhalte (oft über soziale Medien) können öffentliche Debatten verzerrt, Misstrauen in Institutionen geschürt und gesellschaftliche Polarisierung verstärkt werden. Dadurch wird nicht nur das Vertrauen in Medien und Politik geschwächt, sondern auch die Stabilität und Funktionsfähigkeit demokratischer Prozesse gefährdet.
Im Zentrum der Übung „Taskforce Politikmanagement: Demokratielabor Desinformation“ steht ein studentisches Projekt, das Demokratielabore zum Thema Desinformation didaktisch entwickelt, plant, an einem „Disinformation Day“ durchführt und die Ergebnisse an der Schnittstelle von Forschung und Praxis verschriftlicht. Konkreter Gegenstand des Seminars ist die mehrdimensionale Erfassung des Phänomens von Desinformation in der Demokratie und die co-kreative Entwicklung von Zugängen und Instrumenten um Desinformation zu erkennen, ihre Effekte einzuschätzen und einen Umgang für politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Organisationen, wie Parteien, Parlamente, Landesmedienanstalten, Schulen, am Arbeitsplatz oder auf individueller Ebene für Bürger:innen zu entwickeln.
Fachlich begleitet wird das studentische Projekt „Demokratielabor Desinformation“ durch die Kooperation mit Dr. Hans-Jürgen Frieß (Ipsos). Die Spiegelung der Rolle von Desinformation für praktische politische Entscheidungsfindung und für die Entwicklung der Demokratie ist möglich durch die Einbindung der diesjährigen Mercator Gastprofessur für Politikmanagement, Dr. Volker Wissing, ehemaliger Bundesminister und langjähriger Spitzenpolitiker.
Lernziele:
- Die Studierenden kennen den aktuellen Stand der Forschung zum Thema Desinformation.
- Die Studierenden kennen den aktuellen Stand der Forschung zum Thema Citizen Science, Demokratie- und Reallabore und Co-Kreation und Deliberation in der Politikwissenschaft
- Die Studierenden erwerben praktische Erfahrungen in Konzeption und Design, Planung und Organisation, Rekrutierung und Screening, Moderation und Durchführung, Aufnahme und Transkription, Auswertung und Darstellung von Demokratielaboren.
- Die Studierenden erwerben praktische Erfahrungen mit der Definition, Strukturierung, arbeitsteiligen Koordination und Lösung von Aufgaben im Kontext einer politischen, gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Organisation.
- Es findet ein reflektierter Transfer von in anderen Lehrveranstaltungen erworbenem theoretischem und methodischem Wissen auf das konkrete Projekt „Demokratielabor Desinformation“ statt.
- Die Arbeit an einem konkreten Projekt vermittelt Einblicke in organisatorische Fragen sowie die inhaltliche und konzeptionelle Planung von Projekten.
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