Inhalt
| Kommentar |
Die Vorlesung bietet einen systematischen Überblick über zentrale Konzepte, Theorien und empirische Erkenntnisse der Friedens- und Konfliktforschung mit einem besonderen Fokus auf innerstaatliche Kriege. Im Zentrum stehen die Fragen, warum solche Konflikte entstehen, wie sie sich entwickeln und unter welchen Bedingungen sie beendet werden können.
Im ersten Teil werden theoretische Ansätze zur Erklärung des Konfliktausbruchs behandelt, darunter relative Deprivation, Staatsversagen, Ressourcenkonflikte und Identitätsfragen. Auch strukturelle Risikofaktoren wie Armut, politische Repression oder ethnische Fragmentierung werden diskutiert. Der zweite Teil untersucht den Verlauf innerstaatlicher Konflikte. Im Fokus stehen Eskalationsmechanismen, Gewaltstrategien, Akteurskonstellationen (Staaten, Rebellengruppen, Milizen) sowie die Rolle externer Einflussfaktoren wie Interventionen oder Diaspora-Finanzierung. Abschließend widmet sich die Vorlesung der Frage, wie innerstaatliche Konflikte beendet werden können. Hier werden unterschiedliche Exit-Strategien (militärischer Sieg, Verhandlungen, internationale Vermittlung) sowie Nachkriegsordnungen, Friedensabkommen und Herausforderungen des Friedensaufbaus (z. B. Demobilisierung, Transitional Justice) behandelt.
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| Literatur |
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Barash, David / Webel, Charles (2021): Peace and Conflict Studies. London: SAGE.
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Blattman, Christopher / Miguel, Edward (2010). Civil War. Journal of Economic Literature 48(1): 3-57.
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Cederman, Lars-Erik / Gleditsch, Kristian Skrede / Buhaug, Halvard (2013). Inequality, Grievances, and Civil War. Cambridge University Press.
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Ide, Tobias (Hrsg.) (2017). Friedens- und Konfliktforschung. 1st ed. Stuttgart: utb GmbH, [online verfügbar]
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Ramsbotham, Oliver / Woodhouse, Tom / Miall, Hugh (2016): Contemporary Conflict Resolution. The Prevention, Management and Transformation of Deadly Conflicts. Cambridge: Polity Press.
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| Bemerkung |
Zu dieser Veranstaltung sind maximal 20 BA-Studierende des Moduls E3 Studium liberale eingeladen. Online-Anmeldung in LSF für E3-Studierende ausschließlich über die gleichnamige Veranstaltung mit vorangestelltem „E3“.
E3-Studierende finden die Anmeldebedingungen und die Online-Anmeldemaske auch auf der Seite www.uni-due.de/ios.
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| Voraussetzungen |
Die Vorlesung richtet sich an Studierende im Grundstudium; Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Fachtexte wird vorausgesetzt. Informationen zur Studienleistung, die Voraussetzung für die Anmeldung zur Modulprüfung ist, werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben. |
| Leistungsnachweis |
Studienleistung: Neben der Lektüre sind veranstaltungsbegleitende schriftliche Aufgaben im Umfang von insgesamt 1 ECTS zu bewältigen, die im didaktischen Ermessen der Lehrperson liegen. Die Aufgaben werden zu Beginn der Lehrveranstaltung bekannt gegeben.
Für Studierende des BA Politikwissenschaft erfolgt die Modulprüfung im Seminar "Einführung in die Friedens- und Konfliktforschung". Diese findet in Form einer mündlichen Prüfung statt und befasst sich mit Inhalten aus Seminar und Vorlesung. Voraussetzung für die Teilnahme an der Prüfung ist, dass der Studierende im Rahmen des Seminars eine unbenotete Prüfungsleistung zum individuellen Vertiefungsbereich erbringt (z.B. Referat, Kurzpräsentation, Protokoll, Rezension) und die enstprechende veranstaltungsbegleitenden schriftlichen Aufgaben in der Vorlesung.
Studierende anderer Fächer legen eine mündliche Prüfung zu den Vorlesungsinhalten ab. |