Was und womit sich Jugendliche in Peer-Kontexten beschäftigen, ist von zentralem Interesse für Soziale Arbeit und ihre Angebote.
Dabei handelt es sich im Kern auch um empirische Fragen. Innerhalb des Seminars sollen diese in Anknüpfung an einem laufenden empirischen Forschungsprojekt bearbeitet werden. Konkret handelt es sich dabei um das Projekt „NetKuBi – Netzwerkräume kultureller Bildung“, welches aktuell in der Arbeitsgruppe Theorie und Methoden Sozialer Arbeit bearbeitet wird. In diesem werden kulturell-ästhetische Praktiken Jugendlicher außerhalb von Institutionen und pädagogischen Bezügen beforscht. Das Projekt bietet damit einen Einblick in unterschiedliche subjektive Lebensrealitäten sowie deren strukturelle Bedingungen, auch über den Gegenstand der kulturellen Bildung hinaus.
Das Seminar orientiert sich an der Idee von „forschendem Lernen“. Das bedeutet, dass das angeeignete Wissenschaftswissen bzw. die spezifische Denkpraxis als zentral bedeutsam für sozialarbeiterische Praxis verstanden wird. So können darüber, empirische Gegenstände rekonstruktiv in den Blick zu nehmen, die Konstruktionsweisen sozialer Wirklichkeit ebenso wie subjektive Sinnstrukturen zentral herausgearbeitet werden – Gegenstand des Interesses in Forschungspraxis und sozialarbeiterischer Praxis gleichermaßen.
In den ersten drei inhaltlichen Sitzungen des Semesters werden wir uns einen Einblick in die Forschungslandschaft der Jugend(kultur)forschung und ihre Relevanzsetzungen verschaffen. Anschließend wird literaturgestützt diskutiert werden können, wie und wo die jugendlichen Praktiken und auch die diesbezügliche Erkenntnisproduktion für eine Soziale Arbeit relevant werden. Die anschließenden zwei Sitzungen werden der Vorbereitung auf die gemeinsame Forschungswerkstatt dienen. Daraus werden die anschließenden Seminarsitzungen bestehen. Die gemeinsamen rekonstruktiven Auseinandersetzung mit dem ethnographischen Material aus „NetKuBi“ werden protokolliert, um in zwei abschließenden Sitzungen die gewonnenen Erkenntnisse unter Rückbezug auf die zuvor gelesenen wissenschaftlichen Zusammenführungen systematisch zu formulieren.
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