Kaum ein Begriff zur Beschreibung der Lehrperson in ihrer Beziehung zu Lernenden ist so schillernd wie der Begriff der Autorität. Wird versucht, das ideale Verhältnis einer Lehrkraft zu ihren Schüler:innen zu fassen, wird im alltäglichen Diskurs gerne die Lehrkraft als Autoritätsperson bezeichnet und diesem vielleicht etwas zu sehr an Principal Snyder aus der Serie Buffy erinnernden Begriff – quasi zur Abmilderung – weitere Attribute beigesellt. Gleichzeitig hat der Begriff aber auch für viele einen zu bitteren Beigeschmack und scheint ihnen eher dann angebracht, wenn eine Lehrkraft sich gegenüber Schüler:innen despotisch verhält. Dabei scheint der Autoritätsbegriff vielfältig gebraucht zu werden und über keine scharfen Konturen zu verfügen.
In der Forschungswerkstatt werden wir den Begriff der Autorität genauer betrachten, professionstheoretisch einordnen und zur Asymmetrie im pädagogischen Arbeitsbündnis in ein Verhältnis setzen, um seine Potenziale und Grenzen zur Beschreibung und Erklärung pädagogischer Praxis, aber auch als Orientierung in der pädagogischen Praxis zu klären. Wir werden einerseits theoretische und empirische Beiträge der Forschungsliteratur zur Lehrer:in-Schüler:innen-Beziehung rezipieren und diskutieren. Andererseits werden wir uns einführend mit den Grundlagen und der Praxis qualitativer Sozialforschung auseinandersetzen, sodass Sie eigene Forschungsfragen zum Thema der Forschungswerkstatt entwickeln und in Projektdesigns überführen können. Damit soll Ihre zu erbringende Forschungsarbeit inhaltlich und methodisch vorbereitet werden.
Während des Semesters gibt es mehrere kurze Schreibaufgaben von 0,5 bis 1,5 Seiten. Diese sollen Sie bei der Projektentwicklung unterstützen und Ihnen das Verfassen der Forschungsskizze als Prüfungsleistung erleichtern. |