Ziel des Seminars ist eine vertiefende Auseinandersetzung mit ausgewählten Fragen und Problemen des Förderschwerpunktes Emotionale und soziale Entwicklung. Schwerpunkt: Didaktik und Methodik unter besonderer Berücksichtigung intensivpädagogischer Settings.
Im Rahmen des Seminars werden grundlegende, theoriebasierte Kenntnisse über die spezifischen Fragen und Probleme von Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchtigungen in der emotionalen und sozialen Entwicklung im Bereich der Intensivpädagogik vermittelt.
Darauf aufbauend erwerben die Teilnehmenden Wissen über die besonderen Förderbedürfnisse dieser Zielgruppe. Hierzu gehört die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Konzepten, Methoden und institutionellen Angeboten der sonderpädagogischen Beratung, Begleitung und Förderung. Die individuelle Förderung, die auf die jeweiligen Lern- und Entwicklungsvoraussetzungen der Kinder und Jugendlichen abgestimmt ist, bildet dabei einen zentralen Aspekt. Es werden verschiedene Ansätze vorgestellt, die von der differenzierten Unterrichtsgestaltung über spezifische Fördermaßnahmen bis hin zur Zusammenarbeit mit außerschulischen Institutionen reichen.
Ein weiterer Schwerpunkt des Seminars liegt auf der praktischen Erprobung des erworbenen Wissens. Die Studierenden setzen sich mit Fallbeispielen auseinander, entwickeln eigene Förderkonzepte und reflektieren deren Umsetzungsmöglichkeiten im schulischen Alltag. Ziel ist es, die theoretischen Inhalte mit praxisnahen Erfahrungen zu verknüpfen und die eigene Handlungskompetenz im Umgang mit Kindern und Jugendlichen mit Beeinträchtigungen in der emotionalen und sozialen Entwicklung im Bereich der Intensivpädagogik zu stärken.
„Die gemeinsame Beschulung von Kindern mit und ohne Behinderung stellt einen hohen Wert dar. Viele Schülerinnen und Schüler mit emotional-sozialem Förderbedarf können davon profitieren, aber ganz sicher nicht alle. Der prinzipielle Verzicht auf spezielle Beschulungsformen (Klassen/Schulen) und die Aufgabe von Wahlfreiheiten sind aus fachlicher Sicht und im Sinne des Kindeswohls nicht vertretbar. Eine intensiv-pädagogische Förderung kann dieser Personengruppe pädagogische Perspektiven eröffnen, die bei gemeinsamer Beschulung nachweislich nicht existieren. Entscheidend sollte nach wie vor der Ertrag sein, den Kinder und Jugendliche aus ihrer Schulzeit ziehen. Daran hat sich die Schule zu bemessen.“ (Ahrbeck, B., 2017, S. 243)
Prüfungsleistung: Entwicklung einer Unterrichtseinheit von ca. 15 Seiten
Literatur begleitend für das Seminar:
(Baumann, 2015, 2024; Baumann et al., 2017)
Ahrbeck, B. (2017). „Welchen Förderbedarf haben Kinder mit emotional-sozialen Entwicklungsstörungen?“ Expertise. https://www.vbe.berlin/fileadmin/user_upload/www_vbe_berlin/pdf/2017/17-01-03_Ahrbeck_GutachtenII_VBE.pdf
Baumann, M. (2015, April 9). „Intensivpädagogik“—Das Gegenteil von Inklusion? Versuch einer Standortbestimmung. http://www.socialnet.de/materialien/221.php
Baumann, M. (2024). Kinder, die Systeme sprengen: Band 1: Wenn Jugendliche und Erziehungshilfe aneinander scheitern. (5. Auflage, Bd. 1). W. Bertelsmann Verlag.
Baumann, M., Bolz, T., & Albers, V. (2017). „Systemsprenger“ in der Schule: Auf massiv störende Verhaltensweisen von Schülerinnen und Schülern reagieren (1. Auflage). Beltz. |