Kommentar |
Das Seminar verbindet kunstvermittelnde und forschende Zugänge mit einem Fokus auf performative, partizipative und digitale Methoden. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Vermittlungsformate außerhalb klassischer Räume gestaltet werden können – im öffentlichen-, im digitalen- und im Raum zwischen Körper und Material. Ziel des Seminars ist es, Kunstvermittlung nicht ausschließlich innerhalb der Museums- oder Schulwände zu denken. Stattdessen wird der Stadtraum in Essen als lebendiger Kunstraum verstanden, der mit Mapping-Methoden sowie digitalen Tools erweitert und für schulische Vermittlungsprozesse erschlossen wird. Der Fokus liegt darauf, wie solche Zugänge auf Unterrichtssituationen übertragbar sind – sei es im Kunstunterricht selbst oder in projektorientierten, fächerübergreifenden Formaten. Ausgangspunkt ist die Auseinandersetzung mit Mapping als Methode künstlerischer Annäherung: Kartieren als Spurensuche, als gestische Setzung, als digitale Erweiterung. Ergänzend werden performative Übungen und Vermittlungsformate erprobt, die körperlich orientiert sind und sich mit Übergängen zwischen Raum, Handlung und Erinnerung beschäftigen. Theorie und Praxis werden dabei eng miteinander verschränkt. Die inhaltliche Grundlage bilden aktuelle Positionen aus der Kunstvermittlung, künstlerischen Forschung und digitalen Bildung. Historische und theoretische Texte zu Stadtraum, Performance und Vermittlung, Beispiele aus der Gegenwartskunst sowie dokumentierte Vermittlungskonzepte bilden den theoretischen Rahmen. Praktische Übungen, kartografische Erkundungen und Fallstudien strukturieren den seminarinternen Arbeitsprozess. Die Teilnehmenden entwickeln Vermittlungsformate, die sich für Kinder und Jugendliche eignen – mit Blick auf den Stadtraum Essen, digitale Technologien und körperbezogene Erfahrung. Dabei werden klassische Vermittlungsmodelle bewusst verlassen, um neue Handlungsspielräume zwischen Beobachtung, Dokumentation, Spiel und Geste zu eröffnen.
Exkursionen
Next Level Festival – Dortmund (Uhrzeit wird im Seminar bekannt gegeben) Am 15. November 2025 besuchen wir das Next Level Festival im Dortmunder U. Im Fokus stehen immersive Formate zwischen Game, Kunst und Vermittlung. Die Studierenden untersuchen, wie digitale Tools – etwa interaktive Installationen, Storytelling-Ansätze oder 3D-Scanning – in kunstpädagogische Kontexte übersetzt werden können.
INSIDE / OUT – Münster (Uhrzeit wird im Seminar bekannt gegeben) Am 29. November 2025 findet eine Exkursion nach Münster statt. Dort werden ausgewählte Werke der Skulptur Projekte sowie die Ausstellung Performance People im LWL-Museum besucht. Ausgewählte Formate aus dem Projekt INSIDE / OUT werden weitergeführt und in Bezug auf aktuelle Vermittlungsfragen im öffentlichen Raum reflektiert. Die Exkursion greift drei Denkachsen auf: – Die Stadt als Bühne – das Museum als Resonanzkörper – Der Körper als Archiv – die Geste als Skulptur – Materialität und Prozess – das Werk als Handlung
Leistungsanforderung
Entwicklung eines Vermittlungsformats für Kinder oder Jugendliche mit Bezug zu Stadtraum und/oder digitaler Erweiterung. – Kartografische, performative oder digitale Erkundung eines Ortes mit Reflexion zur eigenen Vermittlungspraxis in Form eines Portfolios. |