Semesters, die mit dem Medium Film arbeiten wollen und bisher keine oder nur geringe Vorkenntnisse haben.
Es ist aber möglich, mit entsprechenden Vorkenntnissen direkt an eigenen Filmen zu arbeiten und Unterstützung bei der Konzeption und technischen Umsetzung zu bekommen. Dazu können Sie auch eigene Themen wählen.
Das Seminar umfasst dazu zum einen die rein technischen Grundlagen der Filmaufnahme und des Schnitts, flankiert von kleinen praktischen Stehgreifübungen und parallel dazu entsteht ein kleiner Film (3-5 Minuten) mit einem eigenen selbstgewählten Thema aus dem Umfeld „Stadt“.
Die Inhalte im Einzelnen:
Kameraarbeit: Einführung in die Funktionen und Bedienelemente der Kamera, einschließlich Fokussierung, Belichtung, Verschlusszeit und Blendeneinstellungen.
Grundlegende Prinzipien der Bildgestaltung und Kameraperspektiven. Kamera als Erzähler.
Beleuchtung: Einführung in die verschiedenen Arten von Beleuchtungseinheiten, Lichtquellen und Lichtformungswerkzeugen sowie Greenscreen. Lichtgestaltung: Verwendung von Licht, um die Atmosphäre, Emotionen und Dramatik einer Szene zu bestimmen.
Tongestaltung und -aufnahme.Ton als Inhaltsträger und Aufnahmetechnik (Mikrofonierung etc.)
Filmschnitt:
Grundlagen des Filmschnitts: Einführung in die Montagetheorie, Zeit- und Raumkontinuität, Schuss-Gegen-Schuss-Technik und Montagesequenzen mit der Software Davinci Resolve (kostenlose Software)
Schnitt-Techniken: Erlernen verschiedener Schnitttechniken wie Überblendungen, Schnitt-auf-Bewegung, Zeitraffung, Parallelmontage und Storytelling durch den Schnitt.
Semesterthema: Urknall und Ereignishorizont
Die aus der Kosmologie stammenden Begriffe werden sowohl in der bildenden Kunst als auch im Film Immer wieder thematisiert, weil ihnen neben den physikalischen Grundprinzipien eine hohe Symbolkraft zukommt, die sich durch die ganze Kunst- und Filmgeschichte ab der 2. Hälfte des 20 Jahrhundert zieht: Der Urknall steht als Metapher für Schöpfung, Geburt oder den Übergang des Nichts zum Etwas, zu sehen in Werken von Vera Molnár (Generative Kunst), Anselm Kiefer – „Die Ordnung der Engel“ (1980), Yayoi Kusama – „Infinity Mirrored Room – The Souls of Millions of Light Years Away“ (2013) oder Julian Charrière – „We Are All Astronauts“ (2013).
Der Ereignishorizont ist oft die Metapher für Grenzen des Wissens, des Unsagbaren oder eine kognitive Schwelle, etwa bei Trauma, Erinnerungen oder Erkenntnis, verarbeitet in Werken wie:
Lucio Fontana – „Concetto Spaziale“ (ab 1949), Anish Kapoor – „Descent into Limbo“ (1992), James Turrell – „Ganzfeld Series“ (2000er) oder Olafur Eliasson – „Your Uncertain Shadow“ (2010).
Wissenschaft und Kunst sind dabei nicht getrennt: So hat das „Das erste Bild eines Schwarzen Lochs“ des Event Horizon Telescope, 2019, eine breite Rezeption in der Kunstwelt ausgelöst.
Im Film ist beispielhaft „Interstellar“ 2014, von Christopher Nolan zu nennen, der beide Begrifflichkeiten aufgreift und verarbeitet.
Im Rahmen des Seminars werden wir verschiedenste (film-)künstlerische Ansätze und Ideen diskutieren, die es Ihnen ermöglichen, eigene kleine Film- oder auch Tonkonzepte zu diesem Themenkomplex zu entwickeln und umzusetzen.
Ablauf des Seminars
Im ersten Drittel werden wir die Grundlagen der Bild- und Tonaufnahme mit praktischen Übungen erlernen. In der Phase recherchieren Sie einen Ort oder Personen, die zum Thema Ihres Filmes werden können. Daran schließen sich Übungen zum Filmschnitt an. In dieser 2. Phase sammeln Sie dann auch bereits Material für den eigenen Film. Im letzten Drittel des Seminars arbeiten wir an der Fertigstellung Ihrer Filme, sodass es möglich ist, im Anschluss in eine entsprechende Prüfung zu gehen. Im gesamten Semester sind wir im Austausch über konzeptionelle Fragen Ihrer Projekte. |