„Krankheit“ und „Gesundheit“ sind zentrale, allerdings philosophisch vergleichsweise wenig untersuchte Kategorien der Medizinethik. Da diese Ausdrücke aufgrund ihrer normativen Komponenten eine wichtige normative Steuerungsfunktion haben, wirkt sich ihr Verständnis auf viele normative Fragen der Angewandten Ethik, etwa in der Reproduktionsethik, aus. In diesem Seminar sollen u.a. die folgenden begrifflichen und anwendungsbezogenen Fragen und Probleme erörtert werden:
- Was bezeichnen die Ausdrücke „Krankheit“ und „Gesundheit“?
- Krankheit und menschliches Wohl: Theorien des Wohlergehens
- Therapie vs. Enhancement: Wie lässt sich Krankheitsbehandlung von „Verbesserung“ abgrenzen?
- Infertilität als Krankheit? Sollten Kinderwunschbehandlungen solidargemeinschaftlich finanziert werden?
- Allokationsethische Probleme: Krankheitsbegriff und Mittelverteilung
- Krankheit und das Problem der „Embryonenselektion“: PND, PID und Embryonenspende
- Das Problem der „positiven Selektion“ von Krankheiten
- Psychische Krankheiten und Assistierter Suizid
- Krankheiten und Eigenverantwortung |