| Kommentar |
Inhalte:
Die Europäische Union ist das weltweit weitreichendste Governance-Experiment über die Grenzen traditioneller Nationalstaaten hinaus. Immer mehr europäische Staaten poolen ihre Souveränität in immer neueren Formen. Ggfs. werden in den kommenden Jahren weitere Mitgliedsstaaten hinzukommen. Täglich muss sich daher der Bürger, die Wirtschaft, Politiker, Bundes- und Länderbeamt:innen den neuen Entscheidungen "aus Brüssel" stellen. Aber was ist "Brüssel", wie funktioniert es, wie kann man Einfluss darauf ausüben und inwiefern kann man den Einfluss des europäischen Mehrebenen-Integrationsprozesses auf die nationalen politischen Strukturen und Politikbereiche wahrnehmen?
Die Vorlesung wird den Wissensstand der so genannten EU-Integrationsforschung vorstellen und kritisch analysieren. Dabei wird im Besonderen auf die einzelnen europäischen Protagonist:innen (Europäischer Rat, Ministerrat, Europäisches Parlament, Europäische Kommission, Europäische Zentralbank und der Gerichtshof der Europäischen Union) Wert gelegt. Zudem untersuchen wir den Einfluss des europäischen Integrationsprozesses auf nationale Akteure: die Exekutive, Parlamente, Gerichte, Parteien, Interessensgruppen, Länder, Regionen und Kommunen.
Lernziele:
Am Ende der Veranstaltung werden alle Studierenden die aktuellen Debatten rund um "Brüssel", der Zukunft des europäischen Integrationsprozesses und der so genannten Europäisierungsliteratur kennen und in der Lage sein, diese kritisch zu hinterfragen. |
| Literatur |
Es gibt kein Lehrbuch, das alle Themen der Vorlesung abdeckt. Allerdings sind folgende Publikationen nützliche Quellen für die Vor- und Nachbereitung der einzelnen Themenblöcke.
Cini, M. and N. Pérez-Solórzano Borragán (2016) European Union Politics, Oxford: Oxford University Press.
Weidenfeld, W. und W. Wessels (2016) Jahrbuch der Europäischen Integration 2016, Baden-Baden: Nomos.
Zudem empfehle ich die regelmäßige Lektüre überregionaler Zeitungen und Zeitschriften, um sich mit den aktuellen Diskussionen rund um die EU zeitnah auseinanderzusetzen, z.B.: The Financial Times, The Economist, BBC News, Süddeutsche Zeitung, FAZ, Die Zeit, Der Spiegel, Le Monde. Zudem könnten auch folgende links nützlich sein: www.euractive.com und http://euobserver.com/. |