Kommentar |
Auch, wenn sie insbesondere während der anhaltenden Covid-19-Pandemie verstärkt Aufmerksamkeit auf sich ziehen – Verschwörungsideologien sind keine neue Erscheinung, sondern eine historische Konstante. Während wissenschaftliche Disziplinen wie die Politikwissenschaft, die Soziologie und insbesondere die Psychologie und Sozialpsychologie sich seit Längerem mit dem Phänomen der Verschwörungsideologien, -mythen, und -theorien auseinandersetzen, bildet dieses Thema für die Erziehungswissenschaft bis dato Neuland. In dem auf zwei Semester angelegten Projektseminar werden erziehungswissenschaftliche Perspektiven auf Verschwörungsideologien und ihre Bedeutung für Erziehung, Bildung, Schule und Pädagogik eingenommen. Nach der Erarbeitung von Grundlagen zum Thema Verschwörungsglaube führen die Seminarteilnehmer*innen eigene, kleine qualitativ-empirische Forschungsprojekte durch, welche nach pädagogischen Implikationen von Verschwörungsideologien fragen.
Literatur
Appel, Markus & Mehretab, Sarah (2020): Verschwörungstheorien. In: Markus Appel (Hrsg.): Die Psychologie des Postfaktischen: Über Fake News, „Lügenpresse“, Clickbait & Co. Wiesbaden: Springer, S. 117-126.
Butter, Michael (2018): "Nichts ist, wie es scheint". Über Verschwörungstheorien. Frankfurt a.M.: Suhrkamp.
Butter, Michael & Knight, Peter (2016): Bridging the Great Divide: Conspiracy Theory Research for the 21st Century. Diogenes.
Pfahl-Traughber, Armin (2003): Freimaurer und Juden, Kapitalisten und Kommunisten als Feindbilder rechtsextremistischer Verschwörungsideologien vom Kaiserreich bis zur Gegenwart. In: Uwe Backes (Hrsg.): Rechtsextreme Ideologien in Geschichte und Gegenwart Köln: Böhlau, S. 193-237. |