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Antiker Rassismus und moderne Rassismus-Theorien - Einzelansicht

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer Kurztext
Semester SoSe 2021 SWS
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen
Credits Belegung Belegpflicht
Zeitfenster
Hyperlink
Sprache Deutsch
Belegungsfristen
Einrichtungen :
Geschichte
Geisteswissenschaften

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Geisteswissenschaften
Termine Gruppe: [unbenannt] iCalendar Export für Outlook
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Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen E-Learning
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Mi. 16:00 bis 18:00 wöch. von 14.04.2021          30 E-Learning
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Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Meyer-Zwiffelhoffer, Eckhard , apl. Prof. Dr.
Zuordnung zu Einrichtungen
Geschichte
Inhalt
Kommentar

Der Vorwurf des Rassismus dient heute häufig als polemisches Passe-partout, um den politischen Gegner moralisch zu diskreditieren und aus der öffentlichen Diskursgemeinschaft auszuschließen. Er wird zu Recht oder Unrecht erhoben bei kulturellen, ethnischen und religiösen Differenzbehauptungen, in Bezug auf Vorurteile und Fremdenfeindlichkeit, bei ethnischer, religiöser oder sexueller Diskriminierung sowie hinsichtlich ethnischer Separation oder ‚Säuberung‘ bis hin zum Völkermord. Dieser alltägliche Sprachgebrauch verwischt die Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Formen der „Heterophobie“ (Albert Memmi), die in der wissenschaftlichen Theoriebildung diskutiert werden. Auch wenn der biologistisch argumentierende Rassismus heute als pseudowissenschaftliche Ideologie widerlegt und erledigt ist, so stellt sich doch die Frage, ob anders begründete Diskriminierungen strukturell ähnlich gelagert sind wie der ‚klassische‘ Rassismus. Dem trägt das heute verbreitete Konzept eines „Rassismus ohne Rassen“ im Sinne eines kulturellen oder religiösen Rassismus (Etienne Balibar, Stuart Hall) Rechnung.

In dieser Übung soll der Frage nachgegangen werden, ob und ggf. inwiefern wir in Bezug auf die Antike von ‚Rassismus‘ sprechen können. Hat der moderne Rassismus seine Wurzeln in der griechisch-römischen Antike, so dass man zumindest von „Protorassismus“ (Isaac Benjamin) sprechen kann? Um diese Fragen beantworten zu können, werden wir uns mit modernen Konzeptionen von Rassismus auseinandersetzen und überprüfen, ob damit antike Phänomene von Diskriminierung erfasst werden können.

Literatur

Isaac Benjamin, The Invention of Racism in Classical Antiquity, Princeton 2004

Zvi Yavetz, Judenfeindschaft in der Antike, München 1997

Antje Sommer & Werner Conze, Art. ‚Rasse‘, in: Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland, hrsg. v. Otto Brunner, Werner Conze & Reinhart Koselleck, Bd. 5, Stuttgart 1984, 135-178

Albert Memmi, Rassismus, Hamburg 1992 (= Le Racisme, Paris 1982)

George M. Fredrickson, Rassismus – Ein historischer Abriss, Hamburg 2004 (= Racism: A Short History, Princeton 2002)

Étienne Balibar & Immanuel Wallerstein, Rasse, Klasse, Nation. Ambivalente Identitäten, Hamburg, 7. Aufl. 2019 (= Race, nation, classe. Les identités ambiguës, Paris 1988)

Stuart Hall, The Fateful Triangle. Race, Ethnicity, Nation, Cambridge, Mass. & London 2017

Bemerkung

2-Fach-Bachelor: Theorieseminar 2F-BA (Abschluss des Moduls mit einer mdl. Prüfung in Kombination mit einem Hauptseminar)

Die Veranstaltung ist auch als freie Übung in der Epoche Alte Geschichte belegbar.


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2021 , Aktuelles Semester: SoSe 2024