Die internationale Mobilität von Kapital und Arbeit stellt nationale Steuerpolitik vor Herausforderungen: Standortwettbewerb und Steuerflucht begünstigen einen Abwärtstrend bei der effektiven Besteuerung hoher Einkommen und Vermögen. Schattenfinanzplätze ermöglichen die Verschleierung von Eigentumsstrukturen und erschweren die Bekämpfung von Steuerhinterziehung, Korruption und Geldwäsche. Doch es gibt auch eine Reihe internationaler Reformbemühungen wie die globale Mindeststeuer für multinationale Unternehmen und den automatischen Informationsaustausch über Finanzkonten, die den Bereich des Möglichen neu zu vermessen scheinen.
Das Seminar widmet sich der internationalen Literatur und Datenlage zu Steuerwettbewerb, Steuervermeidung multinationaler Unternehmen und Offshore-Vermögen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf empirischer, ökonomischer Literatur, es werden aber auch politökonomische und soziologische Texte einbezogen.
Sarah Godar ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am DIW Berlin und arbeitet für das EU Tax Observatory, ein Forschungsinstitut an der Paris School of Economics. |