Kommentar |
(Historische) Erfahrungen von Menschen zu heben, die normalerweise in der Öffentlichkeit und in Geschichtsbüchern wenig Beachtung finden, gehörte zu den gesellschaftspolitischen Anliegen der „1968er“-Bewegung. Den bisher Nicht-Gehörten und damit auch Nicht-Beachteten und Nicht-Repräsentierten eine Stimme zu geben, war selbst schon Politik, stellte es doch den ersten Schritt zu deren aktiver und passiver Beteiligung am demokratischen Prozess dar. Die Befragung war somit eine Form von politischer Praxis und von Geschichtspraxis – ebenso wie die Veröffentlichung der Ergebnisse. Gerade im Ruhrgebiet wurden hierbei auch die Grenzen zwischen Kulturmilieus überschritten.
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